Engel der Nacht   (v. Nati Merlin)

Der Mond schien längst schon durch die Bäume,
ich lag noch wach und dachte, dass ich träume.
Denn leise knarrte die alte Zimmertür
und ein Engelchen kam rein zu mir.

Ich spürte, wie er sachte sich zu mir aufs Bett gesetzt,
meine Wange streichelte, die von Tränen war benetzt.
Dann summte er mir leis ein wunderschönes Lied,
ich wusste gar nicht recht, wie mir geschieht!

"Nun wein' doch nicht mein liebes Kind,
weil manche Dinge nicht zu ändern sind."
So klang des Engels Stimme an mein Ohr -
ich kam mir wirklich wie im Traume vor.

Dann nahm er zärtlich meine Hände,
oh nein, das Gespräch war lange nicht zu Ende.
Er erzählte mir von wundersamen Dingen
und dass bessere Zeiten Gott wird bringen.

Auch wenn es dunkel ist, so sagte er,
scheint für mich ein großes Lichtermeer.
Denn damit ich meine Wege finden kann
zündet ER ganz besonders helle Sterne an.

Und wie ich so sinnierend in der Stille lag,
verwandelte sich die dunkle Nacht zum Tag.
Auf meinem Bett lag eine goldene Feder -
wem die gehört? Na, das weiß wohl jeder!

 

 

 

 

 

 

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